Die einzigartige Melodie des Platts
Bornumer
Theatergruppe fährt ab 25. Januar im Lindenhof das neue Stück "Snappet 'ne Jüch" auf
Barbara Lossau 17.12.2007
Die
Plattdeutsche Theatergruppe aus Bornum im Gesamtüberblick: Henning Claus, Reiner Claus, Kerstin Beese, Hinrich Gieseke (oben, von links),
Holger... Foto: privat
BORNUM. Der Vorverkauf ist an einem Tag über die Bühne gegangen. Es gibt nur noch Restkarten für die plattdeutsche
Komödie, die vom 25. Januar an im Lindenhof in Bornum gespielt wird. Frei übersetzt heißt das "Schnappt ihn Euch!" aber das interessiert
die Theaterbesucher wenig,
denn wer in Bornum ins Theater geht, der will Bornumer Platt hören. Dafür kommen die Besucher aus dem Dorf
und den Nachbarorten, sogar aus Helmstedt und Lehre Die Laienspielgruppe ist bekannt für Komödien, die mitten aus dem Leben gegriffen
sind. So beschreibt Lothar Claus, der Drehbuchautor und Regisseur des diesjährigen Stückes, den Erfolg der Plattdeutschen Theatergruppe
Bornum.
Aktuelles Thema ist "Holz machen", und das ist in unserer Region ein weit verbreitetes Hobby. So auch bei Lothar Claus,
der mehr als zwei Jahre einfach alle lustigen Episoden, die ihm widerfahren sind, notiert hat. Die habe er dann nur noch zu einem Stück
zusammengefügt, wie er bescheiden meint.
Seit mehr als 25 Jahren stehen die Schauspieler einmal im Jahr für alle Plattdeutsch-Liebhaber auf
der Bühne. Angefangen hat alles mit einer Aufführung der Niedersächsischen Landesbühne in Bornum.
Die sprachen zwar Platt, aber niemand
verstand es.
Es war "anderes Platt", von der Waterkant. Der Bornumer Gerhard Röhrig gründete daraufhin die Theatergruppe, die
in den folgenden Jahren nicht nur im Bornumer Dialekt spielte, sondern vor allem auch Geschichten aus dem Dorf erzählte. Manch einer im Publikum hat
die Episoden miterlebt. "Sicher könnte man das alles auf Hochdeutsch ausdrücken, nur fehlt den Sätzen dann häufig diese einzigartige
Melodie, die wir für unsere Stücke einfach brauchen," erzählt Lothar Claus.
Die Truppe ist 20 Bornumer stark. Davon stehen immer acht bis
neun auf der Bühne, der Rest ist hinter den Kulissen aktiv, zum Beispiel als Souffleurin oder Bühnentechniker. Hermann Claus ist Tischler und
tüftelt das ganze Jahr über an den Aufbauten, die seine Söhne Reiner, Andreas und Henning schließlich auf der Bühne montieren.
Seit
Oktober probt die Truppe und hat jetzt das Stadium erreicht, in dem sich die Schauspieler selbst mit ins Spielen einbringen, mit Redewendungen
oder mit der passenden Mimik. Beim neuen Stück wird den Schauspielern einiges an akrobatischen Einlage abverlangt. Mehr will Lothar Claus aber noch nicht
verraten.
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