Die
im Verhältnis zum mehr als 424 alten Turm der Christophorus Kirche in Bornum am Elm “jungen” Glocken sind mit Ihrem Klang so präsent, daß man
meint, es gäbe sie schon immer.
Doch die Geschichte der Kirche in Bornum am Elm und ihrer Glocken ist viel interessanter.
Im Jahr 2008 gab
es in in Bornum am Elm ein besonderes, fast unbemerktes Jubiläum, denn vor 200 Jahren, im Jahr 1808, wurde das alte Kirchenschiff abgerissen und ein neues
erbaut.
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Bornum am Elm - Kirchenschiff westlich des Turmes,
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Bornum am Elm - ein Blick vom Kirchturm
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Der
Bestand einer Kirche in Bornum ist bereits bis vor 1584 belegbar, doch das heutige Aussehen erhielt die Bornumer Kirche “erst” 1808. Das an der
Ostseite des Turmes liegende Schiff wurde abgebrochen. Der alte Turm blieb erhalten und erhielt einen neuen Zeltdachaufsatz mit laternenförmigen
Uhrenturm.
Entgegen einer allgemein gültigen Regel für Kirchenbauten wurde nun an der Westseite statt an der Ostseite des alten Kirchturmes ein neues
Kirchenschiff errichtet. Warum das im Jahr 1804, vor 200 Jahren in Bornum am Elm so war, erfahren Sie hier.
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Mehr
als 400 Jahre alte Mauern am Fuße des Glockenturmes der Christophorus Kirche in Bornum
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Das
Turminnere - Mauern, Balken und Böden sind so fest und stabil wie vor Jahrhunderten
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Doch
vor 1808 wie auch seitdem erklingen die Glocken der Kirche in Bornum am Elm. Heute erinnern uns Stundenschlag und Halbstundenschlag daran, dass wir nicht
nur in Raum sondern auch in Zeit leben.
Und manchmal zeigt das Glockenleuten an, daß eine Zeit zu Ende gegangen ist oder eine besondere Zeit
beginnt.
Die kleine Glocke wurde 1887 in Bronze gegossen. Schlägt man sie an, erklingt der Ton “h” . Die kleine Glocke trägt die
Aufschrift
“Uns goß J.J.Radler und Sohn Hildesheim 1887. Den Menschen ein Wohlgefallen” .
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Die
“kleine” Glocke mit Aufhängung, Klöppel und Hammerwerk für den Stunden- und Halbstundenschlag
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Die
“große” Glocke aus Eisen - gestiftet durch die Bornumer in einer immer noch sehr schweren Zeit
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Die
große Glocke wurde im Jahr 1954 aus Eisen gegossen. Beim Läuten erkling der Ton “gis”. Die große Glocke trägt den Namen
“Reminiscere” , der bedeutet “Gedenkt” .
Verewigt im Glockenguss ist die Aufschrift “ Ihr Geläut ertöne zum Gedenken der
Toten und Vermißten beider Weltkriege. Die dankbare Gemeinde Bornum. Volkstrauertag 1954.”
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Die
Aufschrift der “großen” Glocke der Christophorus Kirche in Bornum am Elm
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Die
“kleine “ Glocke der Kirche in Bornum am Elm - doch welche Glocke schlug hier vor 1884 ?
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Der
Aufstieg in den Turm der Christophorus Kirche in Bornum am Elm war interessant und lehrreich. Doch blieben mehr Fragen als Antworten... - Wie
konnte die “kleine” Glocke aus Bronze die Gier des Krieges nach Metall in beiden - Weltkriegen überstehen ?
- Wie haben die Bornumer kurz
nach dem Krieg die Kraft gefunden, die “große” Glocke gießen - und anbringen zu lassen ? ...
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“Deckel
zu” - Von der “Laterne aus ging es über Leitern und Treppen zurück in Richtung Kircheneingang ...
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Kirchentür
zu - dann ein Spaziergang und Nachdenken über neue “alte” Eindrücke und alte “neue” Fragen
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Das
waren einige der Gedanken beim Abstieg von der “Laterne” bis zum “Schulhof” und beim folgenden Spaziergang durch Bornum am Elm.
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Es werde Licht :-) Erster Blick auf Bornumer
Dächer nach dem Aufstieg zur “Laterne”
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Ein Blick in Richtung Osten auf die “Burg”
(Bildmitte) Links davon von Bäumen versteckt die “Kemenate”
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Ein Blick nach Osten in Richtung Lauingen - ganz
klein zu erkennen - die Kastanie in der Feldmark
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Ein Blick vom Turm der Christophorus Kirche in Bornum auf die Gedenkstätte für die Gefallenen der Weltkriege
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Ein Blick in das Kirchenschiff, dessen Architektur und Ausstattung ebenfalls ein ganzes Buch füllen könnte - hier die
Fenster, angeschaut von der Empore
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Die Außenmauer des Kirchenschiffs - Torangeln wie
für die Ewigkei bestimmt
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Bis hier ging es noch per Treppe - doch bald folgten steile Leitern :-)
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Ein Blick von oben in den Kirchturm hinein - solide Handwerkskunst bis in die Spitze.
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Der Giebel des Kirchenschiffs - an der Westseite der
Christophorus - Kirche gelegen.
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