Eingemeindungen Königslutter am Elm
Bis 1924 lagen neben Königslutter noch die
selbstständigen Dörfer Oberlutter und Stift Lutter (Kaiserdom), die im selben Jahr in die Stadt eingegliedert wurden. Eine weitere
wesentliche Erweiterung erfuhr der Ort, als im Rahmen der Gemeindegebietsreform im Jahre 1974 17 Ortsteile eingemeindet wurden. Dabei handelt es sich
um die im Kapitel „Stadtgliederung“ genannten Gemeinden. Die Einwohnerzahl stieg auf über 16.000 Personen an.
Geschichte Königslutter am Elm
Der Name der Stadt Königslutter am Elm
Die Stadt Königslutter am Elm war
ursprünglich ein Dorf mit dem Namen Lutter. 1135 wurde es erstmals urkundlich als Lûtere erwähnt, ist aber vermutlich wesentlich älter. Die
Benennung erfolgte nach dem Bach Lutter, der in Ortsnähe einer starken Quelle dem Elm entspringt. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts setzte sich der
Name Königslutter als Konnigesluttere durch, wobei das König an den König und späteren Kaiser Lothar von Süpplingenburg erinnert.
Entwicklung von Königslutter am Elm
MeriaUm 1200 entstand eine Wasserburg im Bereich des heutigen
Amtsgerichtes. 1318 wurde das Dorf Lutter Marktflecken unter der Bezeichnung forum Luttere und erhielt von den Braunschweiger Herzögen um 1400 die
Stadtrechte verliehen. Zwischen dem Stift mit dem Kaiserdom und dem Dorf gab es die Ansiedlung Oberlutter. Die günstige Verkehrslage an der
Handelsstraße Braunschweig-Magdeburg (der heutigen B 1), der Elmkalksteinhandel, die Wallfahrten zum Kaiserdom und das Duckstein-Bier haben die
Entwicklung Königslutters begünstigt. 73 Brauhäuser waren berechtigt, das obergärige Weizenbier mit dem kalkhaltigen Bachwasser der Lutter zu brauen.
Viele der alten Fachwerkhäuser sind heute aufgrund ihrer geräumigen Diele und großen Gewölbekellern als frühere Brauhäuser zu
erkennen.
Duckstein-Bier wurde in großen Mengen in die Städte Magdeburg, Halle, Leipzig, Berlin, Hamburg, Kassel und auch bis in die Niederlande
exportiert. Sehr geschätzt wurde es am Hof des preußischen Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I..
Eine Postexpedition bestand in Königslutter seit
dem 17. Jahrhundert. Zur Darstellung der Postgeschichte siehe: Postroute Braunschweig-Helmstedt-Magdeburg.
1796-99 betrieb der Begründer der
Homöopathie Samuel Hahnemann eine Arztpraxis im Ort, verließ Königslutter aber bald, da er wegen seiner selbst hergestellten Medikamente
von Apothekern angefeindet wurde.
Im Jahre 1571 wurde beim Brand des Rathauses das Stadtarchiv vernichtet, was größere Lücken in der
Überlieferung der örtlichen Siedlungsgeschichte hinterließ.
Der Kaiserdom in Königslutter am Elm
Wahrzeichen
des Ortes ist der Kaiserdom Königslutter in Form der Benediktiner-Abteikirche St. Peter und Paul. Kaiser Lothar III. ließ das Kirchengebäude 1135 als
Klosterkirche des von ihm gleichzeitig gegründeten Benediktinerklosters errichten. Der Bauherr, der dort mit seiner Gattin Richenza und seinem
Schwiegersohn Heinrich dem Stolzen begraben liegt, schuf ein monumentales Gotteshaus. Es ist eine kreuzförmige Pfeilerbasilika, die das erste
Großgewölbe nördlich des Harzes darstellt. Sehenswert sind die Bildhauerarbeiten lombardischer Steinmetze, der Kreuzgang, der mit seinem Reichtum an
ornamentierten Säulen und Kapitellen zu den schönsten Deutschlands zählt.
Die Kaiser-Lothar-Linde in Königslutter am Elm
Vom Gründer Kaiser Lothar mit vielen Reliquien ausgestattet, entwickelte sich die Kirche im späten Mittelalter zu einem bekannten Wallfahrtsort. Hauptwallfahrtstag war der 29. Juni, der Peter- und Paulstag als Namenstag der beiden Kirchenheiligen. Wallfahrer kamen aus Lübeck, Lüneburg, dem Rheinland und Thüringen.
Die fast 900 Jahre alte Kaiser-Lothar-Linde vor dem Dom ist ein Naturdenkmal von überregionaler Bedeutung. Seit 1986 gibt es ein Kaiserdom-Museum in einer ehemaligen Steinmetzschule.
Die Postgeschichte von Königslutter am Elm
Zur Entwicklung des Postwesens in Königslutter siehe: Postroute Braunschweig-Helmstedt-Magdeburg.
Das Wappen von Königslutter am Elm
Das Wappen von Königslutter ist zum ersten Mal in einer
Urkunde aus dem Jahr 1470 nachgewiesen. Wahrscheinlich ist es noch älter und stammt aus der Zeit zwischen 1400 und 1409. Im goldenen Schild erhebt
sich aus den silbernen Wellen der Lutter ein blauer Löwe. Es ist der landesherrlich-welfische Löwe in seiner lüneburgischen Gestalt, obwohl
Königslutter nicht zum lüneburgischen Teil der welfischen Lande gehörte.
Zwischenzeitlich färbte man den Löwen rot auf weißem Hintergrund.
Womöglich stand das Wappen der Stadt Braunschweig als Vorbild. Diese Färbung war historisch unbegründet, da nicht die Stadt, sondern der Herzog der
Erteiler aller Privilegien und Förderer des Ortes war. Ein Beschluss des braunschweigischen Prinzregenten Albrecht vom 14. August 1905 bereinigte die
Situation und setzte Gestalt und Färbung des Wappens in der heutigen Form fest.
Kultur und
Sehenswürdigkeiten in Königslutter am Elm
Museen
· Museen der Stadt Königslutter mit: · Museum zur Stadtgeschichte ·
Dombauhütte · Museum Mechanischer Musikinstrumente (MMM) · Otto-Klages-Sammlung (geologische Privatsammlung) · Geopark-Informationszentrum -
(GeoPark Harz. Braunschweiger Land. Ostfalen - Teilgebiet Braunschweiger Land) - Freilicht- und Erlebnismuseum Ostfalen (FEMO) e.V.
Bauwerke in Königslutter am Elm
- Lutter-Quelle mit Quellenhaus -Marktplatz mit Stadtkirche -
Stiftskirche St. Peter und Paul (Kaiserdom) mit Kaiser-Lothar-Linde - Lutterspring, eigentlich Abt-Johann-Fabricius-Quelle.
Quellenhaus aus
Elmkalkstein von 1708, das nach dem Bauherrn, einem Abt des Kaiserdoms in Königslutter, benannt wurde. Die Quelle des Baches Lutter tritt hier am
Elmrand hervor. Es handelt sich um eine der stärksten Quellen im norddeutschen Raum mit einer durchschnittlichen Schüttung von 230 l in der Sekunde
(20.000 m³ am Tag). Sie wird noch heute zur Trinkwassergewinnung genutzt. Lutterspring ist ein touristisches Ausflugsziel für Elmbesucher.
Wirtschaft und Infrastruktur von Königslutter am
Elm
Verkehr in Königslutter am Elm
Etwa
sechs Kilometer nördlich der Kernstadt und nördlich des Ortsteils Ochsendorf verläuft die A 2. Mitten durch Königslutter führt die B 1.
An der
–Bahnstrecke Braunschweig Magdeburg ist Königslutter ein Halt der Regionalbahn; dadurch werden schnelle Anschlüsse nach Braunschweig und Helmstedt
erreicht. Zusätzlich bestehen über RegioBusse Anschlüsse in die nahegelegenen Orte.
Bildung in Königslutter am Elm
Überregionale Bildungsstätten
· Steinmetzschule Königslutter, Berufsbildende
Schule (seit 1941 unmittelbar neben dem Kaiserdom und seit 1985 in unmittelbarer Nähe des Steinmetzzentums)
· Steinmetzzentrum
- Bildungszentrum für das Steinmetz- und Bildhauerhandwerk der Handwerkskammer Braunschweig (seit 1981)
Allgemeinbildende Schulen
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Grundschule - Grundschule Außenstelle Lauingen - Hauptschule und Realschule
- Hauptschule
- Realschule
Sonstige
Schulen
- Rudolf-Dießel-Schule, Förderschule - Thilo-Maatsch-Schule für Lernbehinderte
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