... Heute hat der Volkstrauertag ein anderes
Motto: „Versöhnung über den Gräbern – Arbeit für den Frieden“
Es umschreibt die große Lehre aus den beiden verheerenden Kriegen, die
im vergangenen Jahrhundert in Deutschland ihren Ursprung hatten.
Der Volksbund versteht diesen Gedenktag auch mit zunehmendem Abstand vom Krieg
als einen allgemeinen Tag der Trauer. Der Volkstrauertag ist aber auch zu einem Tag der Mahnung zu Versöhnung, Verständigung und Frieden geworden.
Hat dieses Mahnen Erfolg?
Frieden und Versöhnung können nur dauerhaft Bestand haben, wenn z. B. Ausländerhass
und Fremdenfeindlichkeit erfolgreich bekämpft/ vermieden werden.
Wenn Habgier, krankhafter Ehrgeiz, Neid, Wut und Stolz, wenn diese Feinde
dauerhaft vertrieben werden könnten, würden wir zweifellos ewigen Frieden genießen können. Das ist leider nicht der Fall und wird wahrscheinlich niemals
eintreten.
Und so trauern wir heute um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer
Verfolgung, um unsere Soldaten, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren haben.
In einer Zeit, in der Deutschland in verschiedenen Kriegen kämpft,
in einer Zeit, in der allein in Afghanistan 50 deutsche Soldaten ums Leben gekommen sind, in einer Zeit, in der Orte in Deutschland ihre Kriegerdenkmäler
mit neuen Namen versehen – in einer solchen Zeit bekommt der Volkstrauertag plötzlich eine ungeheure, ja ungeheuerliche Aktualität.
Wir
gedenken heute dieser Toten und wir gedenken auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache Opfer geworden sind.
Damit die
Toten nicht schweigen, damit wir ihre Stimme hören, damit immer mehr Menschen sich gegen solchen Irrsinn wenden, mahnen und erheben, deshalb haben wir uns
heute hier zusammengefunden!
Wir wollen ihrer still Gedenken!
Achim Scherenhorst, Ortsbürgermeister, auf der Veranstaltung am Ehrenmal in
Bornum am Elm
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