Die Historie der Post in Bornum am Elm
ist sehr gut in einem Artikel der Homepage des Nachbarortes Scheppau erfasst:
Unsere Post in Scheppau
Scheppau gehörte 1867 zum Landzustellbereich des Herzoglichen Braunschweigischen Postamts
Königslutter. Es gab dort zwei Landzustellbezirke, die von den „Fahrenden Landbriefträgern“ befahren wurden. Diese Landbriefträger hatten einen kleinen
Einspänner-Landpostwagen, mit denen sie Dörfer an den Touren bedienten.
Die eine Tour führte von Königslutter über Rottorf - Schickelsheim - Groß
Steinum - Süpplingenburg - Süpplingen - Hagenhof - Lelm - Langeleben und Sunstedt zurück zum Postamt.
Die zweite Tour ging über Bornum - Scheppau - Rotenkamp - Boimstorf - Grenzkrug - Rieseberg und Lauingen zum Postamt Königslutter.
Am 1. Dezember 1881 eröffnete die Kaiserliche Deutsche Reichspost in Bornum eine Postagentur, die von Herrn Georg Jenter geführt
wird. Die Dörfer Scheppau und Rotenkamp werden dieser Agentur zugeteilt. Von Bornum erfolgt jetzt auch die Zustellung der Postsendungen. Dieses besorgte der
Posthülfsbote Richard Schreiber, der kurze Zeit darauf zum Landbriefträger befördert wird.
In postalischen
Nachschlagwerken ist 1895 und 1905 in Scheppau eine „Posthülfstelle“ oder wie es nach der Jahrhundertwende hieß „Posthilfsstelle“
verzeichnet.
Es ist aber nicht bekannt, wer diese führte. Die „Posthülfstelleninhaber“ -meist waren es Geschäftsleute oder Gastwirte - erhielten
von der Post für ihre Arbeit keinen Lohn; lediglich für die Hergabe der Räumlichkeiten zahlte die Reichspost eine kleine Entschädigung, die jährlich zwischen
20 und 50 Mark lag. Man ging davon aus, dass beim Briefmarkenkauf oder bei der Abgabe einer Postsendung mancher Kauf verbunden war. Die dort angenommenen
Sendungen holte der Landbriefträger auf seiner Tour ab. 1925 ist in Scheppau keine Posthilfsstelle verzeichnet.
Im Jahre 1928 ist das Postamt
Königslutter als Zustellpostamt benannt. Am 1. Oktober 1929 wird beim Postamt Braunschweig der motorisierte Landkraftpostdienst eingeführt. 84 Orte um
Braunschweig werden jetzt direkt von diesem Amt mit den Postsendungen beliefert. Dazu gehörte auch Scheppau.
Zum gleichen Zeitpunkt wurden in allen
Orten, in denen bisher keine Post oder nur eine Posthilfstelle vorhanden war, feste „Poststellen eingerichtet, die nun festgelegte Schalterzeiten hatten und
auch den Zustelldienst im Ort ausführten. Scheppau lag am Kurs 4.
Erster Leiter der neuen Poststelle in Scheppau wurde am 1. Oktober 1929 der Gastwirt
Richard Mühe. Höchstwahrscheinlich war er vorher schon Inhaber der Posthilfsstelle. Vertreterin war seine Frau Bertha und auch der Postfacharbeiter August
Rücker.
Am
1. Oktober 1957 übernahm Otto Barnstorf die Leitung der Poststelle. Seine Nachfolge trat am 1.Oktober 1962 Frau Rita Kropp an. Der Postbetrieb wurde mit diesem
Tag von der Gastwirtschaft zur Post in das Haus in dem Frau Kropp wohnte und später von Frau Welkerling verlagert. Frau Kropp übergab den Postbetrieb am 4.
Juni 1975 an Edeltraud Welkerling. Die Scheppauer Poststelle wurde am 30. September 1995 leider geschlossen.
1953 hatte Scheppau 450 Einwohner. Der
Weg, den der Zusteller in Scheppau täglich zurückzulegen hatte, war 9 Kilometer lang.
In Deutschland wurden erstmals Postleitzahlen eingeführt! Bedingt
durch den vermehrten Einsatz kriegsdienstverpflichteter Frauen und ausländischer Posthelfer, traten in den letzten Jahren des zweiten Weltkrieges im
Briefverteil- und Bahnpostdienst immer größere Schwierigkeiten auf, weil das Verteilpersonal nicht die erforderlichen postgeografischen Kenntnisse besaß. Die
Deutsche Reichspost sah sich deshalb veranlasst, hier neue Wege zu gehen. Dieses geschah 1943 mit der erstmaligen Einführung von Postleitzahlen.
Der
Bereich der Reichspostdirektionen Hannover und Braunschweig, zu dem auch Scheppau gehörte, erhielt die Leitzahl 20 zugewiesen. Die Postleitzahl wurde dem
Bestimmungsort in einem Kreis vorangestellt.
Mit den bestehenden Postleitzahlen war es jedoch nicht möglich, Postsendungen maschinell zu bearbeiten, wie
wir es heute kennen. Erst mit der Einführung der vierstelligen Postleitzahl im Jahre 1961 wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen.
Braunschweig
erhält die Postleitzahl „3300“, die zum Postamt Braunschweig gehörenden Landorte die Leitzahl „3301“ (3301 Scheppau, der Zusatz „über
Braunschweig“ fiel weg).
Im
Jahre 1974 kam die kommunale Neugliederung der Gemeinden in Niedersachsen, somit wurden die bisher zum Postamt Braunschweig gehörenden Landorte Boimstorf,
Bornum, Glentorf, Rotenkamp und Scheppau in das Stadtgebiet von Königslutter eingemeindet und verloren damit ihren Namen. Damit erhielten sie auch die
Postleitzahl Königslutter 3308.
Dem eingemeindeten Ortsteil Scheppau wurde die Amtsstellennummer „Königslutter 4“ zugeteilt.
Mit der
Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten gab es im neuen Bundesgebiet zwei gleiche Postleitzahlensysteme.
Seit dem 1. Juli 1993 gelten in
Deutschland die fünfstelligen Postleitzahlen. Königslutter, und damit auch Scheppau hat jetzt die Postleitzahl 38154.
Link zum Originalartikel
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